Hünenpforte

Die Hünenpforte ist ein Kalksteinfelsen in der Hagener Gemarkung Holthausen… . Er befindet sich innerhalb des Naturschutzgebiets Hünenpforte und liegt oberhalb der Hohenlimburgerstraße (B 7) am Ende des Massenkalkzuges, auf dem sich auch die Raffenburg befindet. Der Blick von der „Hünenpforte“ reicht über das Lennetal bis zur Hohensyburg und in das Ruhrtal.

Der Name umschreibt das Aussehen des Felsens: Der natürliche Bogen aus Kalkstein ist ca. 5 bis 7 m hoch und erscheint wie eine Pforte für einen Hünen. Um die „Hünenpforte“ ranken sich viele Sagen, Mythen und Geschichten, die sich um Riesen und Raubritter drehen.

Tatsächlich handelt es sich bei der „Hünenpforte“ um das Portal und um die Reste einer riesigen eingestürzten Höhle. Diese Einsturzhöhle bildete sich vermutlich aufgrund von Karsteinflüssen durch den Zusammenbruch der Höhlendecke oder aber vielleicht durch ein Erdbeben. Der Zeitpunkt des Einsturzes lässt sich noch nicht nachweisen.

In den Höhlenresten der Hünenpforte wurden Werkzeuge aus dem Jungpaläolithikum entdeckt. Direkt gegenüber der Hünenpforte befindet sich die Blätterhöhle. Dort wurden Skelette von Menschen aus dem frühen Mesolithikum und aus der Michelsberger Kultur entdeckt. Obwohl die wissenschaftliche Untersuchung dieser und anderer Höhlen im Bereich der „Hünenpforte“ noch im Gange ist, gilt dieses Gebiet schon jetzt als eine der diesbezüglich wichtigsten Fundregionen in Deutschland und Europa.

Auf der einen Seite der Pforte fällt das Gelände bis zur Bundesstraße steil ab. Auf der anderen Seite befindet sich eine ebene Fläche, die vor einigen Jahren noch frei begehbar war und von riesigen Buchen umgeben ist. Dort befinden sich die Wall- und Gebäudereste der Rücklenburg. Diese wurde, wie sich durch archäologische Funde rekonstruieren lässt, im 13. Jahrhundert angelegt und noch im selben Jahrhundert vermutlich zeitgleich mit der benachbarten Raffenburg zerstört. Zwischen der Hünenpforte / Rücklenburg und dem Bergmassiv der Raffenburg befindet sich die Flur Alte Statt. Dort wurden Spuren einer steinzeitlichen Nutzung sowie Reste einer Besiedlung im Hoch- und Spätmittelalter entdeckt.

Quelle: Wikipedia, 24.02.2015

Sage von der Hünenpforte
Ein armer Wanderer war vom Rheine hergekommen und wollte nach Limburg an der Lenne. Ein Stündchen hinter Schwelm, nicht weit von Voerde, fragte er nach dem nächsten Wege. Der Gefragte war ein Zwerg und gab zur Antwort: „Der kürzeste Weg geht durch den Berg. Hier ist der Eingang. Doch damit du nicht irregehst, so nimm diesen Fuchs mit dir! Du brauchst dich nur an seinem Schwanze festzuhalten, so bringt er dich sicher ans Ziel.“ Unser Wandersmann befolgte den Rat und kam in die Klutert, eine Höhle mit vielen Gängen, die sich stundenweit ins Gebirge erstreckt.

Nicht immer konnte er aufrecht gehen; manchmal musste er auf allen Vieren kriechen; immer hielt er jedoch den Fuchsschwanz fest. So sah er endlich den Ausgang schimmern. Da hörte er plötzlich ein sonderbares Geräusch. Vorsichtig streckte er seinen Kopf heraus. Wie erschrak er, als er dicht vor sich auf dem Rasen einen gewaltigen Riesen sah, der sich im Schlafe geschüttelt hatte! Rasch versteckte er sich in den Felsspalten der Höhle, doch so, dass er den Riesen immer im Auge behielt. Der erwachte mit großem Geschnarche, richtete sich auf er – war wohl sieben Ellen hoch – reckte sich und stöhnte, dass die Felsen widerhallten. Dann schritt er zur nahen Quelle, füllte sein mächtiges Horn und nahm seinen Mittagstrunk. Endlich aber wendete er die Nase nach allen vier Winden. „Es muss ein Mensch in der Nähe sein“, sprach er bei sich, doch so, dass der arme Wicht in der Höhle jedes Wort verstehen konnte. „Wie gut sollte er mir schmecken, wenn ich ihn nur hätte! Hungrig bin ich ja noch; die drei Häschen, die ich heute erst gespeist, haben mich noch nicht satt gemacht!“ Er fing an zu fluchen und stöberte zwischen allen Felsen umher; nur dachte nicht daran, in die Höhle zu blicken. Denn dass der Mensch da zu finden sein könne, fiel ihm nicht ein. So entging ihm die Beute. Er wusste sich endlich vor Zorn und Wut nicht mehr zu fassen, riss Bäume aus mit ihren Wurzeln und wälzte sie den Berg hinab; auch mächtige Steinblöcke riss er los und schleuderte sie ins Tal. Bis dahin hatte der arme Hans immer noch seinen Fuchs festgehalten. Als er aber das grässliche Getöse vernahm, erschrak er so, dass er den Fuchsschwanz fahren ließ. Der Fuchs ließ sich`s nicht zweimal sagen,
dass er nun frei sein sollte. Voller Freude sprang er aus der Höhle heraus und an dem Riesen vorbei in den Wald. Der Riese lief mit großen Schritten hinter ihm her und erhob sein Jagdgebrüll, das wie Donner rollte. Aber es ward immer schwächer, je mehr sich der Riese von der Höhle entfernte, und unserem Reisenden kam die alte Munterkeit wieder. Er eilte aus seinem Versteck hervor und lief spornstreichs hinunter nach Limburg, das vor ihm im Sonnenstrahl erglänzte. Aber es dauerte noch einige Zeit, bis er sein fröhliches Lied wieder anstimmen konnte. Seit der Zeit wird die Öffnung der Höhle, vor der der Wandersmann den Riesen getroffen hat, das
Hünentor genannt.

Quelle: Hagener Heimatbuch

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