Lehrer Schröder


Lehrer Alexander Adolf Karl Ludwig Schröder

Herr Schröder wurde am 30.Juni 1870 in Laasphe, Kreis Wittgenstein (Westf. ) geboren. Auch sein Vater, Alexander Karl Ludwig Schröder, von Beruf Drechslermeister, wurde am 4.12.1839 in Laasphe geboren.Er heiratete am 2.7.1867 Christiane Elisa Langenbach, geboren am 11.11.1835 ebenfalls in Laasphe, und auch die Hochzeit fand in Laasphe statt.

Am 23.7.1890 bestand Alexander Schröder in Hilchenbach die Lehrerprüfung. Ab 1891 war er Lehrer in Holthausen an der Schule und das insgesamt 50 Jahre! Hier begann er mit der Erkundung der heimischen Pflanzenwelt am Weißenstein, am Raffenberg und auf der Emster Höhe. Vor allem die auf dem Kalkboden vorkommenden Orchideen erfasste er systematisch. Später wanderte er auch gerne in anderen Gebieten Deutschlands und beobachtete und beschrieb die vorgefundene Flora. Um die Jahrhundertwende waren er und F. Lünschermann tragende Kräfte eines naturwissenschaftlichen Arbeitskreises. In der Holthauser Schule gründete er 1896 eine Schülerbibliothek und 1898 eine Volksbibliothek. Die Schulsparkasse führte er 1897 in Holthausen ein. Am 17.3.1917 legte er die Mittelschullehrerprüfung in Hagen ab, und am 30.4.1918 bestand er die Rektorprüfung in Münster.

Lange Jahre war er neben seinem Schuldienst auch als Dirigent des MGV „Eintracht und Frohsinn“ in Holthausen tätig. Er gab kostenfreien Nachhilfeunterricht und hat manchem Absolventen seiner Schule zu einer guten Berufsausbildung verholfen. Herr Fritz Hoffmann, ein schon verstorbener Holthauser Bürger, erzählte immer gern und ausführlich, dass er es durch Herrn Schröder zum Amtmann bei der Sparkasse gebracht habe. Lehrer Schröder hat ihm manche Stunde Mathematikunterricht zusätzlich gegeben! Herr Hoffmann war darum auch der erste, der dafür plädierte, eine Straße in Holthausen nach ihm zu benennen. Viele ehemalige Schüler unterstützten dies Ansinnen. Heute gibt es einen Lehrer- Schröder- Weg in Holthausen, Herr Hoffmann hat dies leider nicht mehr erlebt.

1932 wurde Herr Rektor Schröder erstmals! pensioniert, da es einen Lehrerüberschuss in Westfalen gab. Während des Krieges, vom 1.4. 1940 bis 1943 nahm Herr Schröder den Schuldienst jedoch wegen des Lehrermangels wieder auf. „Als sich nach dem 2. Weltkrieg im Jahre 1946 ein kleiner Kreis naturkundlich Interessierter zusammenfand, gehörte Rektor A. Schröder zu den eifrigsten und rührigsten. Woche für Woche führte er botanische Wanderungen. Keiner kannte das Land so gut wie er, keiner sah so wie er die einheimische Pflanzenwelt aus der Schau 50-jähriger Beobachtung. Er war nie der Spezialist. Stets sah er im Besonderen das Allgemeine. So trug er unermüdlich mit nie erlahmender Geduld das vor, was den Hörer interessierte. So verstand er zu fesseln. Was die Wirkung der so bescheiden zurückhaltenden Persönlichkeit auf den Hörer so stark und nachhaltig machte, war die Einfachheit, Klarheit und Begeisterung, mit der er seinen Stoff darstellte, war der Umstand, dass sein ganzes Streben nur im Dienste der Sache stand, nur dem Hörer galt. So führte er über 7 Jahre allwöchentlich vom ersten Erwachen der Pflanzenwelt bis in den späten Herbst hinein. So schuf er einen Kreis, der in Liebe und Verehrung zu ihm aufsah. Er war ein begnadeter Lehrer. Er schenkte und bereicherte zu jeder Stunde, die er führte. So erfüllte er seinen Kreis mit lebendigem Leben. Er ist einer derer, die die Voraussetzung dafür schufen, dass die Naturwissenschaftliche Vereinigung Hagen entstand. Und als sie stand, war er der Tätigste ihrer Förderer und durch Jahre ihr stellvertretender Vorsitzender. Wir wissen, was wir ihm zu danken haben!“ ( Auszug aus „10 Jahre Naturwissenschaftliche Vereinigung Hagen 1960).

Am 18.2.1963 verstarb Herr Schröder schließlich. Seine Tochter, Adele Schröder, geboren am 15.1.1887 in Holthausen, trat übrigens in die Fußstapfen ihres Vaters und wurde ebenfalls Pädagogin.

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